Elektrotechnik/Elektronik
Was hat Bernstein mit Strom zu tun? Eigentlich alles.
War es Langeweile oder Eingebung? Jedenfalls hat Thales von Milet vor rund 2.500 Jahren Bernstein an einem trockenen Tierfell gerieben und festgestellt, dass Stroh und Federn daran hängen bleiben. Das griechische Wort für Bernstein ist „elektron“. Schon im alten Ägypten wurden vor 5000 Jahren Zitterrochen und -aale beim Beutefang durch elektrische Schocks beobachtet. 1570 baute der Brite William Gilbert das erste Elektroskop, mit dem er Stoffe auf ihre Reibungselastizität untersuchte.
1672 erfand der Magdeburger Otto von Guericke den ersten Generator mit einer drehbaren Schwefelkugel, seine „Elektrisiermaschine“. Damit konnte er Phänomene wie Elektroluminiszenz und Influenz beobachten sowie die Abstoßung zweier elektrisierter Körper. Francis Hauksbee entwickelte 1706 diese fort, indem er eine Glaskugel verwendete und durch Vorführungen auch
zur gesellschaftlichen Belustigung beitrug. Zwei unterschiedliche Ladungen, positiv und negativ, wies Charles du Fay 1733 nach. Ewald Georg von Kleist und Pieter van Muschenbroek experimentierten Mitte des 18. Jhdts. unabhängig voneinander mit Flüssigkeiten und entwickelten einen ersten Kondensator. Benjamin Franklin gelang 1752 mithilfe des Steigenlassens eines Drachen während eines Gewitters der Nachweis, dass Elektrizität in der Natur vorkommt. Praktisches Ergebnis war der Blitzableiter. Galvani schuf durch seine Experimente (ein Froschbein zuckte durch den Stromfluss zwischen unterschiedlichen Metallen) für Allesandro Volta die Basis zur Erfindung der Batterie. Kurze Zeit später formulierte Simon Ohm den Zusammenhang zwischen elektrischem Strom und elektrischer Spannung (Ohm’sches Gesetz).
Am 2. Mai 1800 gelang es den Chemikern William Nicholson und Anthony Carlisle Wasser in seine chemischen Grundbestandteile, Wasser und Sauerstoff, zu zerlegen – Elektrolyse. 1810 erzeugte Humphry Davy einen Lichtbogen zwischen zwei Kohlestiften. Die Kohlenbogenlampe war erfunden. Faraday, bekannt durch den Faraday’schen Käfig, beschäftigte sich mit der Elektrolyse und damit den Grundlagen der Telegraphie. André-Marie Ampere erforschte den Zusammenhang zwischen Magnetismus und Elektrizität. Sein Name steht für Stromstärke. Bereits 1835 bauten die Holländer Stratingh und Becker einen Elektromotor und 1838 wurden viele St. Petersburger Zeugen der Flussfahrt eines elektrisch betriebenen Bootes mit Schaufelrädern auf der Neva durch Jacobi. Edison (Patent 1880) und Swan verdanken wir die Vorläufer unserer „Glühbirnen“.
Bereits 1880 wurden im Wiener Volksgarten die ersten 40 Lampen installiert und fanden zeitgleich auch in privaten Haushalten Verwendung. Den ersten Fernsprecher in Wien gab es 1881. 1883 fand in Wien die „Internationale Elektrische Ausstellung“ statt. Im selben Jahr wurde ein Lehrstuhl für Elektrotechnik eingerichtet und der Elektrotechnische Verein gegründet. Das elektrische Bügeleisen geht auf das Jahr 1888 zurück. Auch der Rundfunk basiert, wie viele andere heute selbstverständliche Einrichtungen, auf den Erfindungen der vorgenannten Pioniere. Wer kann sich heute schon einen Haushalt ohne Waschmaschine, Geschirrspüler, Radio, TV und all den in den letzten Jahrzehnten entwickelten Medien etc. vorstellen? Wohl kaum jemand. Ich sitze ja auch am Laptop, während ich diesen Artikel formuliere …
Was sind heute die Aufgaben eines Elektrotechnikers bzw. Elektronikers?
Fachleute sind heute in jeder Branche gefragt. Diese Branche hat sich aber zu einer Schlüsseltechnologie entwickelt, die praktisch die Weiterentwicklung aller Industriezweige betrifft: Telekommunikation, Verkehr, Energie u.v.m. bis zu selbstnavigierenden Fahrzeugen. Die österreichische Elektro- und Elektronikindustrie ist Weltmarktführer. Wer also einen unheimlich spannenden und dynamischen Beruf ergreifen will, sollte sich auf diesen Gebieten umsehen. Die Dienstleistungen sind hoch spezialisiert, die Ausbildung umfasst vielfältige Bereiche und ist anspruchsvoll. ElektrotechnikerInnen beschäftigen sich mit Gebäudetechnik (Herstellung, Wartung etc.) oder auch mit Anlagen-Installationen (Tore, Rolltreppen, Alarmanlagen, Smart-Homes etc.). Eisenbahn-Betriebstechnik ist z.B. ein Spezialmodul. In diesem Berufsfeld ist nicht nur Sachkompetenz, sondern auch handwerkliches Geschick und technisches Verständnis gefragt. Die Ausbildungszeit beträgt 3 ½ bis 4 Jahre und kann umfangreich ausgebaut werden.
In Währing ist seit mehr als 40 Jahren das Familienunternehmen Elektro Karaman bekannt. Ob komplexe Sicherheits-Lösungen, Notfälle oder Fehlersuche. Das spezialisierte Team um Aytekin Karaman findet den Weg für Sie. Da Währing aber nahezu alles bietet, findet man im Umfeld auch die täglich benötigten Klein- und Großgeräte, angefangen bei der einfachen Kaffee Maschine über Staubsauger bis Waschmaschine und Geschirrspüler. Dazu gibt es persönliche Beratung bei LPR Weichsel in der Gentzgasse. Auch Kleingeräte, Stecker und – man wird es nicht für möglich halten – die europaweit größte Sammlung an Schaltern findet man in Währing. Elektro Ferber ebenfalls in der Gentzgasse steht schon lange für außergewöhnliche Ideen. Natürlich gibt es noch weitere Elektro-Meisterbetriebe und Händler in Währing, die hier nicht alle aufgezählt werden können. Warum? Die WähringerInnen legen Wert auf Individualität und Beratung. Schätzen wir uns glücklich, dieses Angebot im
nahen Umfeld zu haben.
Wie die Geschichte der Elektrizität bzw. des Stroms weiter
geht? Naja, Strom kommt eh aus der Steckdose, oder?
Ingrid Jung-Blaha
Quellen:
Geschichte des elektrischen Stroms | Fischer (fischerfutureheat.de)
https://praxistipps.chip.de/seit-wann-gibt-es-strom-die-kurze-geschichte-
der-elektrifizierung_102258
https://www.elektro.net/67053/90-jahre-fachinformationen-fuer-daselektrohandwerk/
https://de.wikipedia.org/wiki/Elektrizit%C3%A4t
WKO-Bildungspfade
https://www.eti.kit.edu/1376.php
https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/%C3%96ffentliche_Beleuchtung