Währing 1180,Einkaufen in Währing,Geschäfte in Währing

Das (Gast)Haus „Zum Wilden Mann“

Die Darstellung der Legenden-Figur vom „Wilden Mann“ über dem Eingang erscheint neben den weiteren Verzierungen durchaus hervorstechend.

Aber was ist der Hintergrund?

1444 fand im Rahmen des letzten Kreuzzuges die Schlacht von Varna statt. Nach einem Blutbad konnten wenige Männer entkommen, darunter Jörg Thalheim, der einen Pakt mit dem Teufel einging: drei Jahre nicht waschen und nur ein Bärenfell tragen, um seine Seele zu retten. Im Dorf Währing bei Wien fand er einen leeren Stall in dem er einige Jahre verbrachte. Die Bewohner des Dorfes schauderten, er hielt jedoch durch. Nach den drei Jahren musste der Teufel wütend aufgeben. Jörg Thalheim konnte sich endlich pflegen und auf Brautschau gehen. Er kaufte im Dorf Währing ein hübsches Haus an der Stelle, wo heute das Gasthaus „Zum Wilden Mann“ steht.

Zu den historischen Fakten:

1485 bestand in Währing ein Hauptlager von König Matthias Corvinus, möglicherweise an der Stelle, wo sich heute das Restaurant in der Währinger Straße 85 befindet. Später wurde das Dorf fast vollständig vernichtet im 16. Jahrhunderts neu aufgebaut. 1582 bestand Währing aus 42 Häusern. Vernichtung brachten später auch Türkenkriege und Pest, bis sich das Dorf Währing bis 1890 (vor Eingemeindung) zu einer Häuserzahl von 1.311 entwickelte.

Ein Aquarell von G. Zafaurek um 1880 zeigt das Gasthaus „Zum Wilden Mann“ als Eckhaus an der „Wilde-Mann-Gasse“. Ein Vergleich mit diesem Bild und der aktuellen Situation ergibt, dass die aus je 5 Teilen bestehenden Fensterfronten rechts deutliche Ähnlichkeit mit der Darstellung auf dem zitierten Bild hat. Der rechte Zubau dürfte angeglichen worden sein. Überdies ist es Fakt, dass sich unter dem heutigen Restaurant 2 Kellergeschoße befinden, im rechten Teil nur eines, wobei das tiefere ein Tunnelgewölbe aufweist, das in das 15. Jhdt. passen könnte.

Eines von vielen „spannenden“ Häusern in Währing.

Autorin: Ingrid Maria Jung-Blaha


Quellen: [1] Wiener Bildungsserver http://kiwithek.kidsweb.at
[1] Klusacek-Stimmer: Währing, Vom Ganserlberg zum Schafberg S 12
[1] Währing in alten Fotografien, Verlag Überreuter
[1] https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/index.php?title=W%C3%A4hring_(Vorort)&oldid=331534
[1] https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/index.php?title=Felix_Czeike:_Historisches_Lexikon_Wien&oldid=333004
[1] Das Haus „Zum Wilden Mann“, Dr. Erich Kaessmayer†, Unser Währing 2016, 2. Heft

Unsere Besucher finden folgende Artikel ebenfalls interessant:

Währing 1180,Einkaufen in Währing,Geschäfte in Währing

Kirchen von Währing

Fünf Einblicke in Kirchen: Deren Geschichte & Besonderheiten Pötzleinsdorf: Schon 1112 schenkte der Bischof von Passau dem Kanonikatsstift St. Georgen ein „dimidium mansum ad pezelinesdorf“, wahrscheinlich [...]

weiterlesen
Währing 1180,Einkaufen in Währing,Geschäfte in Währing

Mist - Kultur

Die Abfallwirtschaft ist so alt wie der Mensch selbst – noch nie gab es aber solche Mengen an nicht verwertbaren Resten. Vorerst aber einmal die Entwicklung: Herumziehende Nomaden haben sich mit den Überbleibseln ihres Aufenthaltes noch leichter getan: sie zogen weiter.

weiterlesen
Währing 1180,Einkaufen in Währing,Geschäfte in Währing

BADKULTUR in Wien und Währing
Ein Rückblick aus Anlass der Schließung des „Tröpferlbad“s Klostergasse (20.5.1899 bis 30.6.2019)

Schon vor Jahrtausenden war Baden ein wichtiger Teil der Lebenskultur. Weniger bekannt als die römischen Thermen ist, dass die ältesten Badeeinrichtungen bereits im 3. Jt. v.Ch. in Mesopotamien, Ägypten und der Indus-Kultur im heutigen Indien nachzuweisen sind.

weiterlesen
Top