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Mist - Kultur

Die Abfallwirtschaft ist so alt wie der Mensch selbst – noch nie gab es aber solche Mengen an nicht verwertbaren Resten. Vorerst aber einmal die Entwicklung:
Herumziehende Nomaden haben sich mit den Überbleibseln ihres Aufenthaltes noch leichter getan: sie zogen weiter.


Mit der Sesshaftwerdung begann die Herausforderung. Antike Hochkulturen haben bereits erkannt, dass von Abfällen gesundheitliche Gefahren ausgehen. Rom mit bis zu 1 Mio Einwohner verordnete eine Verpflichtung zur Abfallentsorgung und hohe Strafen bei Verunreinigung.

Doch nicht jeder Abfall war Müll (bis heute): Redewendungen wie „Geld stinkt nicht“ oder „der Blaue Montag“ gehen darauf zurück. Urin wurde in Rom zur Ledergerbung und Wäschereinigung eingesetzt und im Mittelalter von Färbern. „Gras darüber wachsen lassen“ ist im Zusammenhang mit Abfallbergen leicht zu verstehen.

Im Mittelalter war es üblich, den Müll über das Fenster zu entsorgen, die Verunreinigung verursachte Seuchen…und daneben war der Markt. Der Schmutz verunreinigte aber auch das Grundwasser. Somit ist es nicht verwunderlich, dass dünnes Bier statt Wasser das bevorzugte Getränk war. Dass Krankheiten und Seuchen auf das schlecht riechende Brunnenwasser zurückzuführen waren, wurde langsam erkannt. Das Erkennen der Zusammenhänge zwischen Hygiene und Gesundheit dauerte lange. Im 18. Jhdt. führte Maria Theresia Niederlagen im Krieg auf den schlechten Gesundheitszustand ihrer Soldaten zurück, weshalb der Gesundheitssektor reformiert wurde. Die erste Müllverbrennungsanlage wurde 1874 in Nottingham (UK) errichtet und in Wien sorgte das Department für Straßenangelegenheiten für Abtransport von Abfällen.

Anfang des 20. Jhdts. gab es in Wien 104 Pferdegespanne für die Müllbeseitigung, später Motorfahrzeuge. 1953 fand in Wien die „Tagung für Städtereinigung“ statt und 1964 die Entsorgungsanlage am Flötzersteig eröffnet. In diesem Jahr wurde auch der „Internationale Kongress für Städtereinigung“ in Wien abgehalten.

Heute haben wir in Wien, wie in den meisten europäischen Städten, eine gut funktionierende Abfallwirtschaft. Die Mülltrennungsmöglichkeiten sind vorhanden, werden aber nach wie vor zu wenig genützt. Es liegt an jedem Einzelnen, das zu ändern. Also, bauen wir keinen MIST!

Autorin: Ingrid Maria Jung-Blaha


Fotos zur Verfügung gestellt von MA48; Quellen: Wikipedia „Müllabfuhr“ „Monte Testaccio“, Hamburg 1560 REB „Abfall“, Planet Wissen „Müllentsorgung“, „Eine kurze Geschichte des Abfalls“ BUWAL, Bern, „Müll und Marmorsäulen“, G.E. Thüry, „Geschichte der Abfallwirtschaft“ Diplomarbeit M. Ossberger, TU Wien, „Sauberes Wien“ P.Payer (Hg)

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